Ich bin gekommen um die zerbrochenen Herzens sind zu heilen

Traumakurs unter Mitarbeitenden und Flüchtlingen in Athen

Mit einem kleinen Team folgten Daniel Graf und ich (Gabriela Zindel) einer Anfrage von Aktion für verfolgte Christen (AVC) Athen, eine Kurzschulung für gläubige farsi-sprachige Flüchtlinge und Mitarbeitende von AVC zum Thema “traumatisierte Menschen begleiten” zu halten.

 

 

 

 

Eine Psychologin, eine Theologin und Personen, die Erfahrungen in der Arbeit in Flüchtlingslagern haben, begleiteten uns. Wir nutzten das Wochenende zum gegenseitigen Kennenlernen, Teamaufbau und Gebet. Das stellte sich als sehr gewinnbringend heraus und es wuchs eine Einheit und gegenseitige Wertschätzung daraus, wie ich es noch selten erlebt habe. 

Gestärkt starteten wir mit der Schulung. Wir widmeten uns psychologischen Themen wie der Erklärung für die Entstehung eines Traumas und was dabei im Gehirn geschieht. Für einige Teilnehmende war es eine wohltuende Erkenntnis, dass ihre Reaktion auf ein nicht normales Ereignis normal ist. 

Was uns ebenso wichtig war, wie die wissenschaftlichen Zusammenhänge, war der geistliche Ansatz. Wie in Jesaja 61 der kommende Messias beschrieben wird, lässt grosse Hoffnung wachsen, dass Gott fähig und willig ist, gebrochene Menschen zu heilen, wiederherzustellen und sogar wirksam für ihre Umwelt werden zu lassen. “Ich bin gekommen um die zerbrochenen Herzens sind zu heilen…. dass den Trauernden in Zion Kopfschmuck statt Asche gegeben werde, Freudenöl statt Trauer und Lobgesang statt eines betrübten Geistes….Und sie werden die uralten Trümmer wieder aufbauen…. und ihr werdet Priester des Herrn genannt werden.” Mit dieser Vision im Herzen nahmen wir die Teilnehmer mit auf einige Stationen der Traumaverarbeitung: Warum müssen wir leiden, wenn Gott doch gut ist! Was sind seelische Verletzungen und wie können sie geheilt werden? Wie kann ich gut trauern? Abschliessend  brachten wir den Schmerz in einer symbolischen Handlung zu Gott. 

Dass beim Unterricht seelische Verletzungen aufbrechen würden, war realistisch und so verbrachten wir den Abschlusstag mit persönlichen Gesprächen und Gebet mit den Teilnehmenden. Viel was diese geflüchteten Menschen erlebt haben, können wir kaum fassen. Bei so viel Leid könnte man die Hoffnung auf eine Besserung ihres Zustandes verlieren; wenn da nicht Jesus wäre. Er ist die Hoffnung, er ist der Tröster, der Heiler. Er weint mit ihnen, er versteht sie, er stellt ihre Würde wieder her. Viele öffneten ihr Herz und liessen uns an ihren oft sehr leidvollen Lebensgeschichten teilhaben. Und für viele ist der Schlüssel, der die Tür zu ihrer inneren Heilung öffnet, jemand, der ihnen zuhört ohne zu werten. Es war ein grosser Lichtblick, mitzuerleben, wie Jesus diesen verletzten Menschen im Gespräch oder Gebet begegnete und sie ermutigt wurden, ihren weiteren Weg unter die Füsse zu nehmen. Auch wenn sie nicht wissen, wohin er sie führen wird, haben einige erkannt: Viel wichtiger als wo ich lebe, ist, wer in mir lebt. 

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